Bf 109... Technische Fragen? Technische Antworten!

Diskutiere Bf 109... Technische Fragen? Technische Antworten! im WK I & WK II Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Hallo, ich hab mal eine Frage zu einem Detail am Tragflächenkühler. Was ist dieser Bolzen? Mal drinnen, mal draußen?! Im Handbuch Bf 109 G-2...
lutz_manne

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Hallo,
ich hab mal eine Frage zu einem Detail am Tragflächenkühler. Was ist dieser Bolzen? Mal drinnen, mal draußen?!
Im Handbuch Bf 109 G-2 findet er keine Erwähnung.


Hier an der D-FMBD


An der D-FMGZ war er etwas draussen...


Was ist die Funktion und wie und in welcher Situation ist er mal mehr oder weniger ausgefahren? Vielleicht im Zusammenhang mit der Einlauflippe am Kühler?
 
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one-o-nine

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Das ist die Ablass-Schraube vom Kühler, Kühlflüssigkeit ablassen...
Es gibt von der Schraube verschiedene Versionen und auch durchaus kreative Eigenschöpfungen. :thumbup:
 
lutz_manne

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Alien
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Danke für die schnelle Antwort. Historisch richtig wäre vermutlich eine bündige Variante? (für eine G-6/G-14)
 
spicmart

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Bin mir nicht sicher, ob ich hier richtig bin, aber kann jemand Gewichtsangaben/-anstiege zu den verschiedenen DB 605 Varianten machen/posten?
 
KlausJ

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Da sich die Varianten auch in ihrer Ausrüstung unterscheiden, ist da ein "richtiges" Gewicht schwer anzugeben. Soweit es die Bedienungshandbücher und Datenblätter hergeben, sollten die folgenden Angaben für ein paar Muster einigermaßen zutreffen. Aber auch die Handbücher sagen, dass bei der "Standartausrüstung" eine Toleranz +/- 2 % zu berücksichtigen ist.

Mit DB 601
B: Rüstgewicht: 1580 kg, Fluggewicht: 1955 kg
E: Rüstgewicht: 2010 kg, Fluggewicht: 2540 kg
F: Rüstgewicht: 2239 kg, Fluggewicht: 2732 kg
Mit DB 605
G-5: Rüstgewicht: 2543 kg, Fluggewicht: 3300 kg
G-6: Rüstgewicht: 2679 kg, Fluggewicht: 3196 kg
G-6/AS: Rüstgewicht: 2704 kg, Fluggewicht: 3221 kg
G-6/U-4: Rüstgewicht: 2724 kg, Fluggewicht: 3242 kg
 
spicmart

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Da sich die Varianten auch in ihrer Ausrüstung unterscheiden, ist da ein "richtiges" Gewicht schwer anzugeben. Soweit es die Bedienungshandbücher und Datenblätter hergeben, sollten die folgenden Angaben für ein paar Muster einigermaßen zutreffen. Aber auch die Handbücher sagen, dass bei der "Standartausrüstung" eine Toleranz +/- 2 % zu berücksichtigen ist.

Mit DB 601
B: Rüstgewicht: 1580 kg, Fluggewicht: 1955 kg
E: Rüstgewicht: 2010 kg, Fluggewicht: 2540 kg
F: Rüstgewicht: 2239 kg, Fluggewicht: 2732 kg
Mit DB 605
G-5: Rüstgewicht: 2543 kg, Fluggewicht: 3300 kg
G-6: Rüstgewicht: 2679 kg, Fluggewicht: 3196 kg
G-6/AS: Rüstgewicht: 2704 kg, Fluggewicht: 3221 kg
G-6/U-4: Rüstgewicht: 2724 kg, Fluggewicht: 3242 kg
Vielen Dank für die Aufzählung, aber ich hatte mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt.

Ich meinte die Gewichtsangaben der verschiedenen Ausführungen des DB 605...
 
spicmart

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Das hier ist eher eine allgemeine Frage, aber ich denke es passt hier in den Thread:
Die von den Deutschen mit dem DB 605 ausgerüstete Spitfire V wies einen Wasserkühler auf, der nur 55 % der Größe eines Me 109F Kühlers aufwies bei einer nur um 4 % geringeren Effizienz.
Diese Hochdruckkühlung wurde durch den besseren Guss (?) der Kühler ermöglicht.
Die der deutschen Maschine wurde dann aufgrund des hohen Drucks undicht.
Nun würde ich gerne wissen, ob die Deutschen es irgendwann im Krieg noch geschafft haben, in dieser Hinsicht aufzuholen und vergleichbar wirksame Kühlermatrizen herzustellen?
 
HoHun

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Moin!

Die von den Deutschen mit dem DB 605 ausgerüstete Spitfire V wies einen Wasserkühler auf, der nur 55 % der Größe eines Me 109F Kühlers aufwies bei einer nur um 4 % geringeren Effizienz.
Wie wurde denn die Effizienz ausgedrückt? Abhängig davon, wie genau diese Effizienz definiert war, kann das alles Mögliche bedeuten.

Tschüs!

Henning (HoHun)
 
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Das hier ist eher eine allgemeine Frage, aber ich denke es passt hier in den Thread:
Die von den Deutschen mit dem DB 605 ausgerüstete Spitfire V wies einen Wasserkühler auf, der nur 55 % der Größe eines Me 109F Kühlers aufwies bei einer nur um 4 % geringeren Effizienz.
Diese Hochdruckkühlung wurde durch den besseren Guss (?) der Kühler ermöglicht.
Die der deutschen Maschine wurde dann aufgrund des hohen Drucks undicht.
Nun würde ich gerne wissen, ob die Deutschen es irgendwann im Krieg noch geschafft haben, in dieser Hinsicht aufzuholen und vergleichbar wirksame Kühlermatrizen herzustellen?
Wie kann 33,6dm² weniger als 17,4dm² sein? :blink:

 
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78587?

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Die von den Deutschen mit dem DB 605 ausgerüstete Spitfire V wies einen Wasserkühler auf, der nur 55 % der Größe eines Me 109F Kühlers aufwies bei einer nur um 4 % geringeren Effizienz.
Sowas muss man sich genauer ansehen. Klar ist, ähnliche Motorleistung sollten auch eine ähnliche Wärmemenge erzeugen, die abgeführt werden muss.

Der Kühler der Spit V hat ca. 1/3 mehr "tiefe", dann besteht der aus Kupfer, das hat eine Wärmeleitfähigkeit von 400 W/mk (Watt pro Meter Kelvin)
Der deutsche Kühler ist kpl aus Aluminium das hat nur ca 230 W/mk, also schlechter.
Dem entgegen, steht das mehr als 3fache spezifische Gewicht des Kupfers.

Man hat auch hierzulande Kühler aus Kupfer gefertigt, zb die Bf110 hat für jeden Motor auch nur einen.
.
 
spicmart

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Wie kann 33,6dm² weniger als 17,4dm² sein? :blink:


Was bedeutet Kühlertiefe?
Es geht mir nur darum zu wissen, ob die deutschen Kühler im allgemeinen sperriger und weniger robust ausfielen, weil diese keine so hohen Drücke tolerieren konnten und ob die deutsche Produktion in diesem Bereich aufholen konnte.
 
KlausJ

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... nur um 4 % geringeren Effizienz.
Ich nehme an, es geht um den Versuchsbericht vom 18.05.1944. Da steht auf Seite 1 etwas von einer 4 % geringeren Kühlleistung (siehe unten).
Auf Seite 2 ist dann aber auch zu lesen, was die Fachleute vom "DB Werk 60, Versuch" als Grund dafür ausgemacht haben.

 
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spicmart

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Die Informationen habe ich hiervon. Das Stück des Vortrages, das ich meine, dauert etwa 4 Minuten:




Ich nehme an, es geht um den Versuchsbericht vom 18.05.1944. Da steht auf Seite 1 etwas von einer 4 % geringeren Kühlleistung (siehe unten).
Auf Seite 2 ist dann aber auch zu lesen, was die Fachleute vom "DB Werk 60, Versuch" als Grund dafür ausgemacht haben.

Kannst du genauer auf den Durchflusswiderstand eingehen? Wodurch wird er beeinflusst?
 
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spicmart

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Sowas muss man sich genauer ansehen. Klar ist, ähnliche Motorleistung sollten auch eine ähnliche Wärmemenge erzeugen, die abgeführt werden muss.

Der Kühler der Spit V hat ca. 1/3 mehr "tiefe", dann besteht der aus Kupfer, das hat eine Wärmeleitfähigkeit von 400 W/mk (Watt pro Meter Kelvin)
Der deutsche Kühler ist kpl aus Aluminium das hat nur ca 230 W/mk, also schlechter.
Dem entgegen, steht das mehr als 3fache spezifische Gewicht des Kupfers.

Man hat auch hierzulande Kühler aus Kupfer gefertigt, zb die Bf110 hat für jeden Motor auch nur einen.
.
Das heißt, dass Kühler aus Kupfer nicht fächendeckend für Hochleistungsjäger angefertigt wurden, obwohl gerade diese darauf angewiesen sind, maximale Leistungen zu erzielen?
 
KlausJ

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Ohmei ... Briten und DB ... :cool1

Kannst du genauer auf den Durchflusswiderstand eingehen? Wodurch wird er beeinflusst?
Durchflusswiderstand ist das, was es heißt. Also alles, was das Durchkommen der Luft verhindert:
  • Ist bei gleichem Querschnitt der Kühler länger, vergrößert sich auch die Oberfläche an der die Luft vorbei muss -> mehr Reibung, weniger Durchfluss
  • Werden bei gleichem (Netto-)Querschnitt mehr, also kleinere, Röhrchen eingebaut, vergrößert sich ebenfalls die Oberfläche -> mehr Reibung, weniger Durchfluss
  • Ist bei gleichem Querschnitt die Oberflächengüte schlechter, vergrößert sich auch hier die Reibung, weniger Durchfluss
  • Sind bei gleicher Querschnittsfläche aerodynamische Stolpersteine drin, sinkt auch hier die Geschwindigkeit der Luft und es ist damit weniger Durchsatz vorhanden
  • Werden aerodynamische Maßnahmen ergriffen, durch besondere Querschnittsform, evtl. durch Bypass (wie man es bei der F versucht hat), durch Anordnung an Stellen, an denen aufgrund der Flugzeuggeometrie höhere Strömungsgeschwindigkeiten anliegen usw. kann der Durchsatz aber auch erhöht werden
Zu beachten ist aber, dass höherer Durchfluss nicht zwangsläufig bessere Kühlung bedeutet. Durch eine größere Innenoberfläche im Kühler wird zwar der Widerstand größer, aber zugleich auch die wärmeübertragende Fläche. Andererseits, vergrößert man den Kühler, hat man mehr Luftdurchsatz und auch mehr Kühlwirkung, dafür aber wieder mehr Gesamtwiderstand. Die Einzelaspekte widersprechen sich zumeist (wie eigentlich immer) und es ist für das spezielle Flugzeug die optimale Lösung zu finden. Deshalb kann man auch eine gute Auslegung nicht einfach auf ein anderes Flugzeug übertragen.
 
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