National Museum of the United States Airforce, Dayton OH, USA

Diskutiere National Museum of the United States Airforce, Dayton OH, USA im Luftfahrt im Museum Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Eben, ich hatte ja auch „optisch“ gesagt. Mir war damals schon klar, dass das Liftfan Konzept der 35 mehr Potential und weniger Probleme bietet...

Flint

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Eben, ich hatte ja auch „optisch“ gesagt.
Mir war damals schon klar, dass das Liftfan Konzept der 35 mehr Potential und weniger Probleme bietet.
Es gilt also in unserer heutigen modern Zeit leider nicht mehr, frei nach Bill Lear:
if it looks good, it flies good
 
pok

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Alien
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ASM-135A
Anti-Satellit Missile
Die ASMA Anti-Satellit (ASAT) war die einzige Amerikanische Luftgestartete Rakete, die jemals einen Satelliten zerstört hat.
In den späten 70er Jahren erwartete man die Entwicklung eines Killersatelliten, welcher lebenswichtige Aufklärungs- und Kommunikationssatelliten zerstören könnte.
Die Anti Satelliten Rakete beantwortete diese Bedrohung. Die Erprobung mit nicht gestarteten, also gebundenen ASAT Missiles an modifizierten F-15 Kampfflugzeugen begann 1982.
Im September 1985 zerstörte eine ASM-135A in einem vorher geplanten Test einen echten Satelliten.
Eine F-15A startete den Missile in 38.100 Fuß. Von dort flog die Rakete in einer Abfangbahn in den Weltraum und in den Solwind P78-1 Satelliten in 345 Meilen (ca. 555 km) Höhe mit einer Geschwindigkeit von 15.000 mph.
Der Solwind Sonnenbeobachtungssatelliten war noch funktionstüchtig aber einige Instrumente hatten vorher versagt.
Des führte neben einigen politischen und technischen Faktoren zur Auswahl dieses Ziels für den ersten und bisher einzigen Satelliten Abschuss durch eine Luftgestützte Rakete.
Zwei Feststoffstufen beschleunigten den Missile in den Weltraum und ein kleiner Verfolgungskörper (MHV) der sehr schnell rotierte und von 63 kleinen Raketenmotoren im Endanflug beschleunigt wurde.
Öffentliche Kritik und politische Erwägungen sowie Haushalts- und Entwicklungsprobleme führten schließlich 1988 zum Abbruch des Programms.
Die gezeigte Version ist eine der gebundenen Lenkkörper mit der Bezeichnung CASM-135A.
Technische Daten:
Start von einer F-15A in 38.100 Fuß
Zielhöhe 350 Meilen (ca. 563 km) (Niedrige Erdumlaufbahn)
Max Speed : 15.000 mph
Zielsuche durch einen Infrarotsuchkopf.

 
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Alien
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Habe den Text noch einmal grammatikalisch überarbeitet, ich war gestern leider durch die Nachrichtenlage etwas abgelenkt als ich den Text erstellt habe.

Es kommen noch Bilder von 3 Ballongondeln und dann war es das von meiner Seite erst einmal.
 
ManfredB

ManfredB

Alien
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Ich möchte zur ASM-135A eine kleine Ergänzung beitragen:
"21. Januar 1984: Major Ralph B. Filburn, U.S. Air Force, startet mit einer McDonnell Douglas F-15A-17-MC Eagle, Seriennummer 76-0086, erfolgreich eine Ling-Temco-Vought ASM-135A Anti-Satelliten-Rakete zu einem Punkt im Weltraum."
Mehr dazu hier (mit Fotos von der F-15A und der ASM-135A ==> https://www.thisdayinaviation.com/tag/ralph-b-filburn/

Ralph "Fil" Filburn schloss 1980 die Testpilotenschule der USAF ab und arbeitete an verschiedenen Testprogrammen im Air Force Flight Test Center auf der Edwards AFB, CA/USA mit. Er war Commander des Anti-Satelliten-Testprogramms und startete 1984 (s.o.) die erste Anti-Satelliten-Rakete von einer F-15A über dem Pazifik-Raketentestgelände.
Er schied 1988 aus der USAF aus und arbeitete dann bei E-Systems (später Raytheon, heute L3 Harris) in Greenville, Texas/USA als experimenteller Testpilot bei der Entwicklung des Höhenaufklärungsflugzeugs (LAPAS) für die Luftwaffe. Das Projekt LAPAS wurde bekanntlich 1993 gestrichen. Im Jahr 2000 ging Fil Filburn bei E-Systems in den Ruhestand. Er hat über 14.000 Flugstunden in 72 verschiedenen Flugzeugen gesammelt, von der B-52 über Segelflugzeuge bis hin zu Heißluftballons ... :thumbup:
In meiner Erinnerung von der Statur her ein "Kerl wie ein Schrank". Ich habe ihn 1991 und 1992 ein paar Mal bei der Firma in Greenville gesehen, daher auch der Zusammenhang/die Verbindung zur ASM-135.
 
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Alien
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Projekt Excelsior
Ballonkorb

Das Projekt Excelsior erprobte die Verwendung von Fallschirmen, um aus Flugzeugen in extrem großen Höhen auszusteigen.
Hauptmann Joseph Kittinger sprang zwischen 1959 und 1960 dreimal aus diesem Korb, der höchste Sprung aus über 102.000 Fuß.
Als Flugzeuge wie die X-15 damit begannen, am Rand der oberen Atmosphäre zu fliegen wurden neue Rettungsmittel entwickelt.
Die Probleme bei Ausstiegen in so großer Höhe und Geschwindigkeit waren die Kälte, Mangel an Sauerstoff und die Tendenz in eine tödliche schnelle Rotation zu fallen.
Die USAF entwickelte ein mehrstufiges Fallschirmsystem, das einen kleinen, dann einen mittleren und dann einen großen Schirm auswarf, welches erlaubte aus großen Höhen sicher abzusteigen.
Der Excelsior Ballon bot einen idealen Weg die extrem große Höhe zum Test der Schirme zu erreichen.
Hauptmann Kittingers höchster Sprung fand im August 1960 über Neu Mexiko statt. Er trat aus dem offenen Korb in 102,800 Fuß Höhe , in mehr als 20 Meilen (ca. 32 km) Höhe und mit 99 % der Atmosphäre unter ihm.
Er fiel frei für 4 Minuten und 37 Sekunden und erreichte eine Geschwindigkeit von 614 mph.
Kittingers Fallschirm arbeitete perfekt und es dauerte über 13 Minuten bis er am Boden war.
Der ausgestellte Korb ist ein Nachbau und die Puppe trägt die Ausrüstung die Kittinger trug.

Technische Daten :
Fallschirm : 3 Stufiger Fallschirm, konstruiert von Francis F. Beaupre (18 inch Pilot Schirm, der 16 Sekunden nach dem Absprung ausgestoßen wurde, gefolgt von einem 6 Fuß (1,83 m) Stabilisationschirm, der in 96.000 Fuß öffnete und dem in 14.000 Fuß ein 28 Fuß (8,53 m) Hauptschirm folgte.
Es gab auch noch eine Not Reserve Schirm.

Pilotenausrüstung: David Clark MC-3 Teildruckanzug mit Schichten Isolierung sowie elektrischer Heizung und Biomedizinischen Sensoren.




Der Korb hing schon seit Jahren an der Decke der Cold War Halle aber wurde hier soweit ich weiß nie vorgestellt.
Seit einiger Zeit hängt er jetzt etwas tiefer hinter der Titan IVB in der neuen Halle, wo man ihn besser sieht und fotografieren kann.
 
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Projekt Man High
Ballon Korb / Kapsel


Auch die hängt jetzt hinter der Atlas und soweit ich mich erinnere, war sie früher nirgendwo ausgestellt.

Das Projekt Man High war eine Serie von drei USAF Ballonfahrten an den Rand zum Weltraum 1957 und 1958.
Diese Fahrten erreichten die Stratosphäre in etwa 100.000 Fuß (ca. 30 km) um die Effekte dieser Höhe auf Menschen zu erforschen.
Der Korb half Forschern wichtige luftfahrtmedizinische Daten zu sammeln und die Erkenntnisse erbrachten wertvolle Informationen für spätere Raumfahrzeug Entwicklungen.
Anders als Raketen getriebene Höhenforschungsflugzeuge wie die X-15 können Ballons viel länger oben bleiben und erlauben fortlaufende Beobachtungen und Experimente.
Der ausgestellte Korb wurde bei allen drei Fahrten benutzt. Beim Ersten wurde ein 172 Fuß weiter Ballon verwendet, der 2 Millionen Kubikfuß Helium enthielt. Test Pilot Hauptmann Joseph Kittinger erreichte 95.500 Fuß und blieb im Juni 1957 etwa 2 Stunden in dieser Höhe.
Man High II war die spektakulärste Fahrt. Major David Simons führte den Aufstieg im August 1957 durch und war der erste Mensch, der einen Sonnenaufgang und einen Sonnenuntergang von der oberen Grenze der Atmosphäre sah. Er erreichte 101.516 Fuß (ca. 30.942 m), ein neuer Höhenrekord. Der Start erfolgte in Minnesota mit drei Millionen Kubikfuß Gas und einer Weite von 200 Fuß.
Mit wenig Schlaf unbequemer Hitze und Kälte machte er wichtige Beobachtungen zum Verhalten von Menschen in der Weltraumumgebung.
Im Oktober 1958 erreichte Leutnant Clifton McClure III mit Man High III 99.700 Fuß Höhe über Neu Mexiko und er sammelte noch mehr wichtige Daten zur menschlichen Leistungsfähigkeit für das kommende Raumfahrtprogramm.
Winzen Reasearch Inc. baute die Kapsel und die Polyethylen Ballons.

Technische Daten:
Korb/Kapsel: Druck beaufschlagte Aluminium Legierung
Gewicht 2.166 Pfund
Man High I: Ballon 1.012 Pfund, Korb 598 Pfund, Ballast 246 Pfund, Pilot/ Essen/ Ausrüstung 240 Pfund, Experimente 70 Pfund.

 
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Und hier der letzte Ballon im x-Plane&Presidential Hangar.

Projekt Stargazer
Ballon Beobachtungskorb
Das Projekt Stargazer untersuchte ich Möglichkeit Astronomie von einem bemannten Höhenballon aus zu betreiben.
Die gemeinsamen Anstrengungen von Air Force, Navy , der Smithsonian Institution sowie dem MIT hatte seine Erstfahrt im Dezember 1962.
Luftwaffen Hauptmann Joseph Kittinger steuerte den Ballon während der Marine Astronom William White Himmelsbeobachtungen durchführte.
White benutzte ein ferngesteuertes Teleskop auf dem Dach des Korbes. Der Start erfolgte auf der Holloman AFB, dauerte 18 1/2 Stunden und erreichte eine Höhe von 82.000 Fuß (ca. 25 km).
Über dem Großteil der Atmosphäre zu schweben ist ein Vorteil für Astronomen, weil die Atmosphäre bei erdgebundenen Teleskopen die Beobachtung verzerrt. Weiterhin wird UV und IR Licht absorbiert, wodurch wichtige Daten so nicht erlangt werden können.
Stargazer war ein Versuch diese Probleme zu beheben.
Durch die Montage an einem sich bewegenden Fahrzeug musste es gyroskopisch stabilisiert werden und ein Elektro optisches Tracking musste verwendet werden.
Dieser Aufbau erlaubte ein stabiles Ausrichten auf einen gewählten Punkt im Himmel.
Stargazer verfolgte mehrere Sterne, darunter Capella, Rigel und Sirius.
Eine zweite Fahrt war eigentlich im April 1963 geplant, aber eine Ballonfehlfunktion machte einen Abbruch noch vor dem Start notwendig und kurz darauf beendete die USAF das ganze Programm.








Technische Daten:
Der Korb war eine druckbeaufschlagte Aluminiumkonstruktion, Gewicht 3.600 Pfund.
Teleskop (nicht montiert in der Ausstellung) Cassegrain Reflector, Spiegeldurchmesser 12 Inch, Fokallänge 120 inch, gebaut von Ferson Optical Co.

Hier kann man den Korb mit Teleskop sehen:
 
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Danke sehr für die ausführlichen Informationen @pok !
Da ich in den Jahren vor der digitalen Fotografie oft in Dayton im Museum seinkonnte, kann ich ein wenig beurteilen, wie sehr sich das dort verändert hat. Definitiv zum Vorteil, zumindest was die Dokumentation betrifft.
Sehr beeindruckend!
 
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Die McDonnell Douglas KC-10A Extender, Seriennummer 84-0191, bereichert nun die Ausstellung im Air Park Freigelände des NMUSAF. Am 21. August wurde das ehemalige Tankflugzeug, das so konfiguriert ist das es auch parallel Fracht und Passagiere transportieren konnte, auf seine endgültige Ausstellungsposition geschleppt, nachdem es am 15. April, von der Travis AFB in Kalifornien kommend, gelandet ist und erst einmal zum Restoration Hangar gebracht wurde.

Quelle: National Museum of the U.S. Air Force
 
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