Planausbringung Heinkel He 277 200 Stück/Monat - 25.05.1944

Diskutiere Planausbringung Heinkel He 277 200 Stück/Monat - 25.05.1944 im WK I & WK II Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Sicherlich haben einige Zeitgenossen den Weitblick gehabt, doch die wenigsten haben ihn so offen geäußert und damit ihre Karriere riskiert.

Sens

Alien
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Sicherlich haben einige Zeitgenossen den Weitblick gehabt, doch die wenigsten haben ihn so offen geäußert und damit ihre Karriere riskiert.
 
Stovebolt

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Das wissen wir heute. Damals war das noch Feindpropaganda oder haltlose Übertreibungen. Wir erleben ja gerade beim aktuellen Krieg in Europa, wie jede Seite ihre Meinungsblase hat und erst am Ende wird es sich zeigen, wer jeweils die richtigen Entscheidungen zeitgerecht getroffen hat.
Von wem und wo die Bomber monatlich gebaut werden sollte war jenen Entscheidungsträgern egal. Da ging es nur um eine Forderung und ob diese sich überhaupt umsetzen lies wurde ja nicht besprochen.
Selbst Hitler war bewußt welche Wirtschaftmacht die USA zu der Zeit schon waren.
Er hatte vor dem KdF-Wagen von Porsche bei Opel oder besser gesagt direkt bei GM angefragt, ob diese nicht einen Volkswagen entwickeln könnten, unter dem deutschen Label "Opel" produziert und verkauft wird.
GM-Vertreter hatten sich mit Hitler getroffen und ihm die Leistungsfähigkeit der US-Schlüsselindustrie präsentiert. Schließlich hat die US-Autoindustrie zu der Zeit in einem Jahr mehr Neuwagen produziert, als es in ganz Europa an Bestandsfahrzeugen gab.
Detroit hat die Fortführung dieser Idee dann untersagt.
 

Sens

Alien
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Das alles war zu einer Zeit vor dem 1.9.1939. Selbst nach der Kriegserklärung durch das Britische Empire und Frankreich an das DR am 3.9.1939 sah es so aus, als könnte noch eine politische Einigung erreicht werden. Die USA belieferten die solvente Kolonialmacht Frankreich und das Empire mit Waffentechnik und sahen sich nur als Beobachter, um ihre Investments in Europa nicht zu gefährden. Erst Pearl Harbour im Dezember 1941 machten die USA zur offiziellen Kriegspartei, wobei es das DR war, das den USA am 11.12.1941 den Krieg erklärte. 1942 wollte das DR eine Entscheidung erzwungen haben, die es ermöglichen würde zu einem Waffenstillstand zu kommen. Heute wissen wir, das dies nicht klappen konnte und man schon im Herbst 1940 eine strategische Niederlage durch das Empire erlitten hatte zu der sich noch der fatale Russlandfeldzug gesellte. Wie im ersten Weltkrieg war der Krieg der Fabriken für Deutschland nicht zu gewinnen, egal was man in Deutschland plante.
Die Briten traten nicht unvorbereitet in den Krieg und nur der moralische Zusammenbruch der Franzosen war eine Überraschung. Bis heute wird das verklärt, indem mit ausgewählten Zahlen gearbeitet wird.
 
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HolgerXX

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Nachdem das Archivgut unsystematisch abgeheftet wurde und die Digitalisierung das 1:1 übernommen hat, ist es nicht so einfach, die zeitliche Folge der Niederschrift der Konferenz vom 23.-25.05.1944 aufzufinden. Ich denke, es sollte folgendermaßen sein:

23.05.: Das Anfangsblatt mit den Teilnehmern befindet sich in RL 3/2581 S. 303, also ganz hinten. Ohne wirklich korrekte Überleitung steht dann die Tagesmitschrift in RL 3/2582 S. 1-159.

24.05.: findet sich in RL 3/2581 S. 41-301.

25.05.: In RL 3/2580 S. 67-109 und 125-300. Der Schluss in RL 3/2581 S. 1-39.

Man sollte die Konferenz mal in voller Länge verfolgen. Ich komme im Moment nur nicht direkt dazu. Auffällig ist stets, wie in den Generalluftzeugmeisterkonferenzen, die Hilflosigkeit und Unprofessionaliät der Teilnehmer. Die komplexen und variablen Rüstungsvorhaben zu steuern bekommen sie nicht in den Griff.

Grüße, Holger
 

HolgerXX

Fluglehrer
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Eine gut lesbare Zusammenfassung der Konferenz befindet sich in RL 3/2580 S. 49 - 65.

Dazu werde ich hier nur ein paar wenige Bemerkungen machen. Göring beginnt in seinem Eingangsstatement mit dem Lamento über die verfehlte Sturzflugforderung, die bei der He 177 das Doppeltriebwerk erzwungen hätte. Das ist nicht richtig, und das werde ich noch beweisen, wenn auch in einem anderen Rahmen als hier. Bis zur Luftwaffenführung hatte es sich allerdings nicht herumgesprochen, und diese Auffassung ist seither immer wieder abgeschrieben worden.

Insgesamt dient die Konferenz hauptsächlich dazu, den wie so häufig ahnungslosen Göring upzudaten. Die gestellten hehren Ansprüche werden aber an der Realität scheitern. Anders als Göring meint (den Floh hat ihm wohl Milch ins Ohr gesetzt und mit den ersten Jägerstabserfolgen möglicherweise unterstrichen) wird eine Massenproduktion von (technisch unterlegenen) Jagdfluzeugen (so nicht in der Zusammenfassung enthalten) nichts an der westalliierten Luftherrschaft ändern. Die Ausbildung wird nicht Schritt halten, Betriebstoff nicht ausreichen, und was vorhanden ist, wird in der Jagdbomberrolle verheizt werden. Im Erfolgsfall wäre außerdem eine Verbunkerung der Fabrikation überflüssig gewesen.

Grüße, Holger
 
Thema:

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