US Segelfliegerclub in Nabern 1946

[hzoe]

Ich habe aus den USA einige interessante Photos aus der Nachkriegszeit in Nabern/Teck bekommen. Dort wurde 1946 ein amerikanischer Segelfliegerclub gegründet, der 1946/47 ausgiebig in Nabern geflogen ist. Untergebracht war der Club in einer der Hallen von Wolf Hirth. Geflogen wurde u.a. mit Grunau IIb, Kranich und angeblich auch Hirth's Minimoa.

Nach Aussage von Zeitzeugen aus den USA flogen dort 1946 nicht nur Amerikaner, sondern auch ehemalige Luftwaffen-Piloten, obwohl Deutschen zu dieser Zeit jegliche luftfahrttechnische Aktivitäten untersagt waren. In einem Bordbuch wird u.a. Geyer als Mitflieger erwähnt. Das Photo zeigt drei der Luftwaffenpiloten, die in Nabern regelmässig flogen. Kann die jemand namentlich vielleicht zuordnen?

Gruß, Horst

 

[hzoe]

Wenn man mal anfängt, sich mit dem Thema zu beschäftigen, wird man auch schnell fündig. Hier ein Artikel aus der "Sailplane and Glider" Ausgabe vom März 1946 über einen RAF-Segelfliegerclub in Oerlinghausen, der mit deutschen "Servicekräften" arbeitete. Interessant der Hinweis im Artikel, dass zum Schutz der alliierten Vereinsmitglieder gegen Sabotage Deutsche morgens den ersten Flug absolvieren mussten.

Das Fliegen in Deutschland scheint für Deutsche also durchaus auch in der "totalen" Flugverbotszeit 1945-1951 durchaus verbreitet gewesen zu sein. Vielleicht gibt es ja noch weitere Geschichten um deutsche Aktivitäten in allierten Fliegerclubs in Deutschland?

Gruß, Horst

 

[Skyservant]

Gab es bei uns am Ith auch, RAF Scharfoldendorf stellte ehemalige Fluglehrer der Reichssegelflugschule Ith an, da sie anfangs keine eigenen Lehrer hatten.

 

[ostseh]

Nabern ist interessant.

Gegenüber bildete sich ja dann unterhalb der teck ein neuer (alter?) fliegerclub. Schempp-hirth fing wieder an und baute dort später den akrostar und einige hallen weiter siedelte aich MBB an mit milan-raketen und teilen der bo 105.

praktischer weise zwischen tal und hang der teck zum hörnle (modellflugplatz) damit zwei fluggelände. Das von MBB und hirth und das gegenüberliegende fluggelände der dettinger (weiß nicht mehr genau, wie der verein hieß).

 

[Avanti]

Ich (Jg.52) bin ja in Münster/Westfalen aufgewachsen und bekam neulich alte Fotos meiner Kindheit. Dabei auch ein Foto einer Auster (unwissender Weise von meinem Vater als Flugzeug von Ford bezeichnet. Dabei wurde es in der Haskenau/Dorbaum auf dem dortigen englischen Polofeld/Sportflugplatz betrieben und hatte den Markennamen Ford als Werbung auf dem Rumpf. Dort war auch in den 60er Jahren unser erster Modellflugplatz).

 

[rimme]

Hallo Avanti, kannst du die Kennung auf dem Seitenleitwerk erkennen. Würde mich interessieren.
Gruß Rimme

 

[Avanti]

Servus Rimme,

da mein Vater nicht mehr lebt, kann ich ihn nicht fragen. Mein Bruder hat mir das Foto abgescant. Lt. Werbung auf dem Flieger gehörte die wohl dem Ford-Händler auf der Friedrich-Ebert-Strasse in Münster. (Postleitzahl damals war 4400.)
Mein Bruder sucht das Foto aber noch mal raus.

Grüße, Ernst

 

[Avanti]

Gerade kam die Antwort :-)

D-EGAD ist die Kennung.

Und noch gerade diese Info gefunden: Auster-Ex-Münster 1959

 

[rimme]

Hallo Avanti,

danke für die Info! Ich habe auch noch ein paar Informationen zu diesem Flugzeug. Die D-EGAD, c/n 2249, wurde am 16.07.1956 in die deutsche Luftfahrzeugrolle auf die Fa. Fischer & Co. aus Münster eingetragen. Die Firma war ein Autohändler, wahrscheinlich Ford. Vorher hatte sie die britische Kennung G-AJIG. Danach ist sie für das Kennzeichen VP-YHF reserviert worden, wurde aber nicht zugelassen. Am 02.03.1961 wurde ein Gerhard Manfred Ross aus Dortmund neuer Besitzer. Er war auch bis zu ihrem Absturz am 02.05.1966 als Halter eingetragen. Am 25.05.1966 wurde sie aus der Luftfahrzeugrolle gelöscht.
Heute gehört das Kennzeichen zu einer Fuji.


Gruß Rimme

 

[Avanti]

Schön, soviel über die Auster zu erfahren @rimme

Weiß man eigentlich, wodurch die Maschine verunfallte?
Die Lackierung war wohl cremefarben zu ihrer Zeit in Münster.