Preis und Leistung stimmen da nicht. Genau wie bei der F-35 auch. Dazu braucht man keine Medien und auch nur wenig Fachwissen, um das zu erkennen.
Gerade im Rüstungsbereich ist die Frage nach dem Preis-Leistungsverhältnis hoch komplex und nur bei genauer Spezifikation und nur mit Fachwissen zu diskutieren und zu beantworten.
Hier ist die erste Frage wofür ein Waffensystem beschafft wird. Nur mal als ein kleiner Ausschnitt aus dem Themenkomplex.
Verteidigung, Abschreckung oder Angriff?
Verteidigung: P/L stimmt wenn ich mit dem Waffensystem einen entsprechend kostenintensiven Angriff zurückschlagen kann. P/L stimmt überhaupt nicht wenn ich nie angegriffen werde.
Abschreckung: P/L stimmt wenn ich nie angegriffen werde. P/L stimmt nicht wenn ich doch angegriffen werde. P/L könnte besser sein wenn ich auch bei billigerer Abschreckung nicht angegriffen worden wäre.
Angriff: P/L stimmt wenn ich aus dem Angriff wirtschaftlichen Gewinn erziehlen kann. P/L stimmt nicht wenn mich der Waffeneinsatz mehr kostet als die wirtschaftlichen Gewinne aus dem Angriff.
Das zeigt, dass man das P/L Verhältnis eines Waffensystems nicht mal eben so bestimmen kann.
Nur würden Multi-Role-Flugzeuge besser in die heutigen Einsatzszenarios passen als ein reiner Luftüberlegenheitjäger.
Der EF ist sicher kein schlechtes Flugzeug, aber im Grunde eben nichts anderes als eine moderne F-15C ... ein Flugzeug, das in den Einsatzszenarien der 70er/80er und letztmalig der 90er Jahre seine Berechtigung gehabt hat. Jetzt sind eher andere Fähigkeiten gefragt ... alles beim EF ist schlicht zu spät und zu teuer ...
Also aktuell werden noch alle Einsätze hauptsächlich mit genau diesen Mustern geflogen. Auch die neuen Muster und Entwicklungen weichen davon nicht grundsätzlich ab. Man versucht die bewährten Musten lediglich zu verbessern und um neue technische Features zu bereichern. Alles andere wäre auch grosses Risiko. Man weiss ja heute nicht unter welchen Bedingungen man in Zukunft kämpfen muss also greift man auf das bewährte zurück.
Fazit: hätte man in den 70ern F-15A/B beschafft oder in den 90ern F-15E wäre man bestimmt besser und billiger gefahren und hätte zu jeder Zeit ein zeitgemäßes Kampfflugzeug gehabt.
Das war erstens nie der Anspruch und zweites wäre das erst noch zu beweisen.
Ein Flugzeug aus eigener ntwicklung zu beschaffen hat diverse Vorteile.
- Man etabliert ein technisches Know How mit dem man an anderer Stelle wieder die nationale oder regionale Wirtschaft stärken kann.
- Die Steuergelder für die Beschaffung fliessen nicht in einen anderen Markt ab sondern bleiben im Land oder in der Region und fliessen so über Steuereinnahmen wieder zurück.
- Man lockt Fachkompetenz aus der Welt in seine Region.
- Die Waffensysteme lassen sich besser auf die eigenen Anforderungen abstimmen und gewähren so einen effektiveren Betrieb.
- Erfahrungen aus dem Betrieb können direkt in Verbesserung der bestehenden und in die Entwicklung der zukünftigen Waffensysteme einfliessen.
Wenn es richtig gemacht wird können diese Vorteile die Zusatzkosten schnell kompensieren.
Schon zu Beginn der Entwicklung mussten Gelder, die für die Beschaffung von den jeweiligen Parlamenten bewilligt worden waren, dazu genutzt werden die Entwicklungskosten auf zu stocken. Sollte das nicht passieren, dann wäre die extra für die Entwicklung und Produktion gegründetet Firma Eurofighter in den Konkurs gegangen. Beim Scheitern des Programms hätte nur diese Firma mit ihrem Kapital für die möglichen Kosten gehaftet.
Ohne die Vertäge wirklich zu kennen bin ich mir sicher, dass ein Konkurs vertraglich praktisch ausgeschlossen war. Die Politik hat das Programm gestartet und sich vertraglich selbst derart geknebelt, dass sie nicht wierder raus gekommen wären. Eurofighter war hier vertraglich praktisch ohne Risiko. Einzig möglicher Stopp des Programms hätte den gemeinsamen Ausstieg eines Grossteils der Partnernationen bedingt. Dann hätten diese aber soviel zahlen müssen, dass die Industrie so oder so ihr Geld bekommen hätte.
Für die heutigen Aufgaben reicht die bezahlbare "B-Ware". Der Eurofighter läßt sich nur in die Staaten exportieren, für die der Preis kein wirkliches Thema ist und bewusst keine US-Ware wollen.
Zusatz: die von den USA nur alte Muster angeboten bekommen. Letztlich schlägt (von US Angeboten) im Verkauf nur das Entwicklungsprojekt F35 den Eurofighter. D.h. der Eurofighter tritt hier gegen PowerPoint Präsentationen und Politik an und verliert.
Das Ende der Serienproduktion des EF ist in Sichtweite und ab 2018 macht die F-35 den Eurofighter zur teuren "B-Ware".
Hier stolperst du ein wenig über deine eigenen Füsse.
Du sagst, die EF Produktion ist am Ende und meinst ab 2018 wäre der EF noch in den Regalen? Also was denn nun, ist er ab 2018 noch zu haben oder nicht?
Du sagst für heutige Aufgaben reiche bezahlbare "B-Ware" und proklamierst in diesem Zusammenhang die F35 zum zukünftigen "must have"?? Also als bezahlbare "B-Ware" würde ich die F35 nicht bezeichnen.
Ausserdem ist die F35 doch schon längst direkter Verkaufskonkurent bei den Ausschreibungen. Also wenn dann wäre der EF schon heute teure "B-Ware" aber was ist dann die F35??
Was so nicht ganz stimmt, den von den Systemen her sind diese neuen F-16 immer noch state of the art.
Also wenn die F16 heute noch state of the Art ist, was ist denn dann der EF? UFO from the Future? Eine gewissen Entwickung gibt es hier schon.