AW: Eurofighter Technik Daten News
Schon zu Beginn der Entwicklung mussten Gelder, die für die Beschaffung von den jeweiligen Parlamenten bewilligt worden waren, dazu genutzt werden die Entwicklungskosten auf zu stocken.
Nicht nur, fairerweise sollte man auch einmal erwähnen, dass ab Stange F-16 und co. halbwegs ausgerüstet alle über 100 Mio. $ kosten. Wie man dann bei einer F-35 z.B. 65 Mio. $ als Basis annehmen kann, ist zumindest für mich schleierhaft. Ich halte das eher für ein Kommunikationsproblem der Politiker. Die sehen einen Preis auf dem Papier, haben aber keine Ahnung welcher Ausrüstungszustand das Flugzeug dann hat. Mit dem gehen die Politiker die das Projekt durchboxen möchten, hausieren. Dann wenn es gebaut wird, kommt das grosse Erwachen, weil ein Grossteil der Technik, meistens die entscheidende Software (Avionik / Waffen) mit der die Technik dann die Differenz erzeugen kann, halt extern deklariert wurde. Helmvisiere die das Kampfszenario einblenden, spezielle elektrooptische Sensorik, Selbstverteidigungssysteme, u.s.w.. Und eigentlich verweist der Hersteller zurecht darauf, dass das eben auch bei einer F-16 extern verrechnet wurde. Das Waffensystem erst später diesen Ausrüstungszustand durch diese vielen Updates erreicht hat, und die Preisvergleiche einfach müssig sind.
Es ist dann eher die Frage, wie die Preise kommuniziert werden. Die Leute die für ein Programm sind, rechnen mit dem läppischen Flyaway-Preis, wo das Flugzeug in einem echten Kriegseinsatz keinen Blumentopf gewinnen würde. Kritiker rechnen das Flugzeug in vollausgerüstetem Zustand (mit Bewaffnung / ohne macht eigentlich keinen Sinn), im extremsten Fall schon mit anfallenden Wartungskosten.
Ein ebenso wichtiger Faktor ist, in welchem Baulos Preise verglichen werden. Flugzeuge die sich noch im halben Prototypen-Stadium befinden, weisen astronomisch hohe Kosten auf. Flugzeuge aus auslaufenden Produktionen sind unglaublich günstig, weil die ganzen Entwicklungskosten schon abgewälzt wurden. Es ist eigentlich nur eine Frage wie ehrlich man die Sache kommuniziert / gleich berechnet. Am einfachsten ist es für den Hersteller wenn er alles unter dem Deckel halten kann, denn wenn man Anfang die Kosten auf die paar Maschinen nach aussen kommunizieren muss, ist klar dass das nur in einer Hiobsbotschaft enden kann. Im letzten Baulos kräht dann kein Hahn mehr danach, das ist auch klar. Es geht schlussendlich darum ein Produkt zu bauen, welches sehr gut exportiert werden kann (hohe Stückzahlen).
Aus finanzieller/wehrtechnischer Sicht ist vor allem ein Umstand entscheidend, kann man mit den Entwicklungsgelder wirklich Differenz erzeugen. Wenn man einfach Technik nachvollzieht, macht man nichts wirklich besser. Man könnte ein anderes Flugzeug auch ab Stange wesentlich günstiger kaufen. Es muss substanziell besser sein, sonst bringt die Übung ausser zusätzlichen Kosten nicht viel.
Auch klar ist, dass heute die Kostentransparenz wesentlich besser als früher ist. Heute sind die Skandale grösser, weil man immer wieder offen abrechnen muss. Früher hat man doch alles unter den Tisch gekehrt und am Schluss ist, wenn überhaupt, die Bombe geplatzt.
Die Amerikaner machten die gleiche Erfahrung mit der F-22. Die Kunden mussten die Notbremse ziehen, da für die Beschaffung kaum noch Gelder übrig blieben.
Glaub ich nicht, der Sinn von Abfangjägern ist nicht mehr gegeben. Wenn man die Kriege verfolgt gibt es kein sinnvolles Szenario für speziell angepasste Luftkampf-Flugzeuge. Die Raketen übernehmen diese Kämpfe so sie denn überhaupt stattfinden. Und noch wichtiger, schaden kann man dem Gegner nur am Boden. Wer dem anderen die Infrastruktur zuerst zerlegt, der gewinnt auch den Krieg. Das Aufbauen der Infrastruktur dauert nun mal so viel länger als die Zerstörung, dass das ein hoffnungsloses Unterfangen bei der heutigen Waffentechnologie ist.
Kommunikation, Radar und Energie, das sind die Primärziele, das muss man schneller als der Gegner eliminieren.