Gripen-Kampfjets für Selenskyj: Schweden schafft mit neuer Ukraine-Hilfe Grundlage
Schweden verhandelt mit der Ukraine über die Abgabe von Gripen-Kampfjets. Nun bestellt es Ersatzteile, um eine solche Waffenlieferung vorzubereiten.
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Als Bundesverteidigungsminister
Boris Pistorius unlängst ankündigte,
bis 2025 zusätzliche zwölf Panzerhaubitzen 2000 im Wert von 150 Millionen Euro an die Ukraine zu liefern, folgte Schweden ihm auf dem Fuß. Dessen Verteidigungsminister Pål Jonson gab gestern die Zusammensetzung des
17. militärischen Untersützungspakets bekannt. Sein Wert beläuft sich auf gut 400 Millionen Euro und ein Posten sticht ganz besonders hervor: Etwa die Hälfte der Summe entfällt auf Ersatzteile für den
Jas 39 Gripen-Kampfjet – den die Ukraine aber noch überhaupt nicht besitzt.
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Die Gripen-Ersatzteile sind hingegen eine Investition in die Zukunft. „Im Moment ist die Übergabe von JAS Gripen an die Ukraine keine praktikable Option, da sie mit der vorrangigen Einführung von F-16-Kampfflugzeugen kollidieren würde“, heißt es in der Ankündigung des Hilfspakets durch das schwedische Verteidigungsministerium. „Parallel dazu setzt die schwedische Regierung jedoch ihre Bemühungen fort, die Bedingungen für eine mögliche künftige Unterstützung von JAS 39 Gripen-Kampfflugzeugen an die Ukraine zu schaffen“, heißt es dort weiter.
Ukraine und Schweden verhandeln nach wie vor über Kampfjet-Lieferung
Deswegen erwerbe man im Rahmen des jüngsten Unterstützungspakets Bauteile für die ältere Jet-Variante JAS 39C/D, die auch beim Bau neuer JAS 39E-Flugzeuge verwendet werden. So ließen sich JAS 39C/D vor der Ausschlachtung bewahren und könnten im Falle einer entsprechenden Entscheidung der schwedischen Regierung „für eine mögliche künftige Spende an die Ukraine in Betracht gezogen werden“, so das Statement des Verteidigungsministeriums. Der
Kyiv Post zufolge hat Schweden derzeit noch knapp 100 ältere JAS 39C/D-Jets im Dienst, wobei einige bereits ausgeschlachtet worden seien.
Die schwedische Zeitung
Dagens Nyheter berichtete, dass schon im Mai 2023 ukrainische Piloten nach Schweden gereist seien, um die Gripen-Jets zu inspizieren. Damals habe die Regierung des skandinavischen Landes
sich bereits auf eine Lieferung vorbereitet. Als Schweden im Februar 2024 schließlich der NATO beitrat, sah es so aus, als würden nun alle Hürden fallen. Dennoch kam es seitdem nicht zu einer Einigung, um die ukrainische Luftwaffe nicht mit der gleichzeitigen Einführung zweier neuer Kampfflugzeuge zu überfordern – der JAS 39 Gripen und der F-16.
Gripen-Jets kommen „falls und wenn das F-16-Programm abgeschlossen ist“
Entsprechend äußerte sich Schwedens Außenminister Tobias Billström im Juli gegenüber
Voice of America: Eine Gripen-Lieferung könne erfolgen,
„falls und wenn das F-16-Programm abgeschlossen ist“. Wenig später erklärte Ihor Zhovkva, der stellvertretende Leiter des Präsidialamts der Ukraine, im Interview mit
Voice of America, dass man Interesse an dem Kampfjet habe und sich mit der schwedischen Führung nach wie vor im Austausch über eine zukünftige Lieferung befinde.
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Bis 2030 wolle Schweden der
Kyiv Post zufolge neben 60 neuen JAS 39E nur noch über 60 ältere JAS 39C/D verfügen. Die Modernisierung könnte 20 bis 30 Flugzeuge für die Ukraine verfügbar machen, so die Schätzung des ukrainischen Mediums.
(MicKis)