... Russland hat sich schon beschwert und es wird der Zeitpunkt kommen, wo Indien sein Durchlavieren zw. den Blöcken aufgeben wird müssen.
und
Im Moment versucht Indien den Blockfreien zu spielen, wird sich aber entscheiden müssen: entweder weiterhin russische Hardware oder mit den USA gegen China, wa sich auch auf die militärische Ausrüstung auswirkt!
....
OT on:
Davon bin ich nicht überzeugt. Die Zeit der Bipolarität ist vorbei. Seit dem Ende des "Kalten Krieges" streben zunehmend mehr regionale Mächte aus dem Schatten der einstigen Supermächte heraus. China war eines der ersten Beispiele. Ich kann mich noch an Schlagzeilen der "Peking Rundschau" erinnern, wo in den 1970er Jahren stolz die Zahl der neu gebauten Fahrräder, Handkarren und Kleinsttraktoren gemeldet wurde.
Das geht gleichzeitig mit einer Schwächung der vormaligen Supermächte einher:
= Russland ist nur noch ein Schatten der Sowjetunion und ist dabei, sich in der Ukraine so zu schwächen, dass es zum Juniorpartner Chinas wird, und
= in den USA greift der Isolationismus um sich. MAGA ist ein Schlagwort, das in Wirklichkeit für isolationistische Tendenzen eines Kandidaten Trump und seiner Wähler steht.
Zu den immer selbstbewusster auftretenden Staaten gehören Brasilien und Indien - die im Rahmen der BRICs Kooperation schon jetzt von China und Russland als "auf Augenhöhe agierende Partner" anerkannt werden.
Die EU muss zwangsläufig (auch wenn das Pendel der nationalen Befindlichkeiten derzeit in die andere Richtung schwingt) mehr europäisches Selbstbewusstsein entwickeln, um nicht die einzelnen Mitgliedsstaaten zum Spielball anderer Mächte zu werden.
Die ASEAN-Staaten, die Arabische Liga und die Turk-Staaten Zentralasiens (und der Türkei) hätten das Potential, sich wie die EU gemeinsam zu einem starken Staatenbund zu entwickeln. Ob und vor allem wann sie das tun - darüber lässt sich trefflich streiten.
OT out:
Ja, die "Selbstwahrnehmung" Indiens - um zum Thema zurück zu kommen - ist deutlich stabiler als sein militärisches Vermögen. Aber - reicht dieses militärische Vermögen nicht aus, um den regionalen Rivalen Pakistan und China zu begegnen? Das Potential ist da, Indien ist steigerungsfähig. Es gibt sich mit einigen zielgerichteten Aktivitäten (z.B. in der Raumfahrt - Mondsonde) - um an die Spitzenstellung zu kommen - zufrieden, und investiert in den anderen Bereichen (z.B. in der Luftfahrt) gerade soviel, dass die Grundlage für Steigerungspotential erhalten bleibt.
Das reicht den Indern derzeit aber auch, um der "Platzhirsch im Revier" zu bleiben. Ob Indien künftig mehr investiert, etwa um den wachsenden Einfluß Chinas in Afrika zu begegnen, ist eine Frage, die Indien selbst entscheiden muss. Dabei ist auch zu bedenken, dass Indien im eigenen Land wirtschaftliche Probleme meistern muss. Die Armutsschwelle muss gesenkt und der Mittelstand gestärkt werden. Dafür sind militärische Projekte wie die Entwicklung und Produktion eigener Fighter-Triebwerke eher weniger geeignet als etwa Ausbaumaßnahmen in Bildung und die Infrastruktur (Bahnen, Straßen, Abwasserbeseitigung, Wasserversorgung, Datenverbindungen, auch Stromerzeugung) einschließlich der KFZ-Industrie.
Die übersteigenden nationalistischen Töne der Regierung treffen den Nerv der Wähler - und halten das Interesse an weiteren Entwicklungen aufrecht. Zumal es gerade dem zurück gebliebenen ländlichen Bereich an der internationalen Vergleichsmöglichkeit fehlt.