Elektrisch fliegen. Zukunft schon heute.

Diskutiere Elektrisch fliegen. Zukunft schon heute. im Luftfahrzeuge allgemein Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Nun, ich nenne es eher Interesse an neuer Technologie! C80
Del Sönkos

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Space Cadet
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Nein, das ist kein lästern, sondern das Herausarbeiten von Fakten.

Deutschland hat ein sehr gutes und funktionierendes Luftrettungssystem, das auch jetzt schon bei medizinischer Indikation solche Flüge durchführt.

Ein zweites paralleles System einzuführen steigert die Kosten, ohne jeden Nutzen für Patienten oder Betreiber. Die Kostenvorteile zu benennen, bevor es ein zugelassenes System gibt, ist darüber hinaus unseriös.

Der einzige Grund ist die zwanghafte Förderung von allem, was elektrisch angetrieben ist und fossile Antriebe ersetzen kann.

Also ideologisch.

Auch der angebliche Standortvorteil für Deutschland ist reines Wunschdenken, wenn man vielleicht von Dubai absieht, wird kein anderes Land so etwas anschaffen.
Kurze 2min Recherche: Das sagt der ADAC, welcher mit Volocopter -also einem ähnlichen Konzept- kooperiert:

Der Einsatz eines solchen Fluggeräts würde auch die ADAC Rettungshubschrauber entlasten, die bereits heute in 60 Prozent der Fälle als reiner Notarztzubringer dienen – obwohl sie anders als ein Multikopter Platz für den Patiententransport haben.
Quelle: ADAC

Übrigens steht auch im Artikel, dass man in Paris ebenfalls daran interessiert ist. Soviel zum Thema nur wir in Deutschland...

Hast du echte Sachargumente oder ist für dich einfach alles ideologisch, was dir nicht passt? Oder ist der ADAC auch nur ideologisch und entscheidet nur auf Basis von Jubelparolen?

Wichtig: Ich sage nicht, dass das Konzept funktioniert. Ich liefere nur Sachargumente vom Nutzer, wieso die eine komplemtäre Ergänzung sein könnte. Der wird es ja wissen...

Klar ist: Es sind Forschungsprojekte. Und ja, die können scheitern....
 
Del Sönkos

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Ok, damit ist ja dann alles gesagt und ich überlasse euch diesen Thread wieder für neue Jubelmeldungen bis Silvester 2025, wenn der Erstflug dieses Systems dann noch aussteht, wovon ich ausgehe, werde ich daran erinnern.
Nö, ist überhaupt nicht alles gesagt. Ist noch vieles offen, es wird Rückschläge geben, es wird viel teurer werden und viele werden unterwegs pleite gehen. Spannend wird sein, wie in 5 oder 10 Jahren das Projekt aussehen wird. Ich war wie gesagt bei der Einführung des Flugdiesels dabei:
Bis zur echten Marktakzeptanz hat das ab Entwicklungsbeginn bestimmt 15 Jahre gedauert. Da reden wir nur von einem anderen Verbrennermotor... Zwischendurch ging Thielert pleite und wurde von Continental aufgekauft und es standen zig Flieger still...

Echte Diskussionen gehen für mich nur auf Basis von Sachargumenten und sieht es bei dir leider dünn aus. Dann sind alle anderen Spinner und meldest dich beleidigt ab - so wirkt es zumindest auf mich...
 

Sens

Alien
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Unter Prototyp verstehe ich ein flugfähiges Luftfahrzeug, das alle wesentlichen Komponenten in der richtigen Größe und Bauart enthält.

Die Ausstattung der Kabine scheint ja so weit fertig zu sein, dass sich der Pappkamerad schon einmal auf die Trage gelegt hat, aber das Cockpit macht mir einen etwas zu aufgeräumten Eindruck. Das gezeigte Luftfahrzeug soll tatsächlich 2025 fliegen?

Ist etwas über Reichweite und Geschwindigkeit bekannt oder ist ERC System schon als Hersteller zertifiziert? Bisher scheinen sie ja nur für Dritte getestet und entwickelt zu haben.

Auf jeden Fall drücke ich ihnen die Daumen und hoffe das sei sich gegen konventionelle Hubschrauber am Markt durchsetzen können und den Patienten wünsche ich, natürlich das schon jetzt bei einer entsprechenden Erkrankung der Hubschrauber eingesetzt wird und man die Angehörigen nicht damit vertröstet, das ein Elektrohubschrauber den Patienten ab 2029 rechtzeitig ins Krankenhaus gebracht hätte, aber ein konventioneller Helikopter leider nicht eingesetzt wurde (Warum eigentlich nicht) ?
Da geht es in den ersten Jahren nur um eine jeweilige Ergänzung. Erst wenn es genug Praxiserfahrung gibt, wird es in den Bereichen, wo es sinnvoll ist, gemeint ist, das jeweilige Einsatzprofil passt zum Lfz, eine Verdrängung geben. Auch heute ist die Unterstützung aus der Luft immer nur eine Ergänzung der bestehenden Einsatzmittel am Boden. Bis heute gibt es immer Situationen, wo auch die Vögel nur zu Fuß unterwegs sind.
 
Chopper80

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Da geht es in den ersten Jahren nur um eine jeweilige Ergänzung. Erst wenn es genug Praxiserfahrung gibt, wird es in den Bereichen, wo es sinnvoll ist, gemeint ist, das jeweilige Einsatzprofil passt zum Lfz, eine Verdrängung geben. Auch heute ist die Unterstützung aus der Luft immer nur eine Ergänzung der bestehenden Einsatzmittel am Boden. Bis heute gibt es immer Situationen, wo auch die Vögel nur zu Fuß unterwegs sind.
Nun, @pok hat sich über den Begriff Prototyp in dem von mir verlinkten Artikel mokiert und da gehe ich mit ihm überein dass man damit ein flugfähiges Exemplar meint und kein Mockup wie es wohl auf dem Bild zu sehen ist. Bei der Überschrift hatte ich auch mehr als letzteres erwartet

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JohnSilver

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...Ich habe mehrere Elektroflugzeuge sozusagen im Blick. Viele fliegen nur zwischen 50 und 100 Stunden im Jahr, wenige über 300 Stunden. ...
Da Du ja Erfahrung mit Elektrofliegern hast, grätsche ich mal hier rein.

Wie muss man sich eigentlich den Vorflugcheck eines Elektrofliegers am Rollhalt vorstellen? Was wird da noch überprüft (überhaupt etwas?)? Klappen und Kompass sollten dabei sein, aber motorseitig?

Der klassische Magnetcheck sollte ja nicht mehr dabei sein. :wink2:
 
Intrepid

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Aus dem Gedächtnis, sitze im Biergarten und schau Fußball: ein Vollgas-Test, bei neuen Batterien liegen 65 kW an, kurz vor Batterietausch müssen es noch minimum 50 kW sein. Dann noch die Temperaturen (Motor, Leistungselektronik, Batterie vorne, hinten) und ein paar Meldungen überblicken (SOC, SOH, beide Batterien aktiv, etc.). Master Warning etc. werden schon beim Hochfahren des Systems nach dem Einsteigen geprüft.

Also erfrischend wenig.

„Warmlauf“ gibt es nur im Winter, wenn kein entsprechender Kit verbaut ist, kein beheizter Hangar oder irgendeine andere Vorwärmmethode verfügbar. Und nicht der Motor muss warm sein, sondern die Batterien brauchen +10° Celsius vor dem Startlauf. Dafür habe ich auch schon 10% der kostbaren Batteriekapazität „verbraten“.
 
Intrepid

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Das ist ja, was viele nicht verstehen: die Pipistrel Velis soll nur eine Ahnung verschaffen, wie Piloten sich künftig umstellen müssen, mehr nicht.

Deswegen verdrehe ich immer die Augen, wenn die Performance bemängelt wird. Die ist bewusst minimal gehalten, um in jeder Hinsicht die Komplexität und damit das Risiko klein zu halten.
 
pok

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Das ist ja, was viele nicht verstehen: die Pipistrel Velis soll nur eine Ahnung verschaffen, wie Piloten sich künftig umstellen müssen, mehr nicht.

Deswegen verdrehe ich immer die Augen, wenn die Performance bemängelt wird. Die ist bewusst minimal gehalten, um in jeder Hinsicht die Komplexität und damit das Risiko klein zu halten.
Wann kann denn ein interessierter Privatmann oder eine Flugschule ein Elektroflugzeug kaufen, das die Leistungen und Reichweiten von Flugzeugen des Ersten Weltkrieges übertrifft?

Dieses „bewusste Kleinhalten“ der Performance ist doch Eurer Mission abträglich, denke ich.
 
Intrepid

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Nein. Das Flugzeug ist ausdrücklich für das Üben von Starts und Landungen gedacht, deckt also nur einen Teil der Ausbildung ab.

Das wir damit von Flugplatz zu Flugplatz "hüpfen", um es bekannt zu machen, war nicht vorgesehen.
 
JohnSilver

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Die Flugleistungen einer Pipistrell Velis liegen - abgesehen von der Reichweite - auf dem Niveau einer Cessna 152, und das mit deutlich weniger Leistung.
Bei der Cessna käme niemand auf die Idee, deren Leistung mit Flugzeugen von vor über 100 Jahren zu vergleichen. :wink2:

Im Übrigen: Mit den Fliegern des 1. Weltkriegs kenne ich mich ja ein wenig aus, aber abgesehen von reinen (einsitzigen!) Jagdflugzeugen haben von den reinen Trainern nicht ein einziger und von den echten Kampfflugzeugen nur ganz wenige eine Reisegeschwindigkeit von 90 Knoten und eine Steiggeschwindigkeit von >3 m/s erreicht. Und wenn, dann waren sie mit Motoren ausgestattet, die ein vielfaches der Leistung einer Velis hatten.

Also ganz schlechtes Beispiel. :wink2:
 
Del Sönkos

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Hat jemand schon konkretere Berichte zur eDA40 von Diamond?

Die kommt ja auf mind. 45min Flugzeit bei nur 20-30min Ladezeit. Das klingt schon recht praxistauglich. Diamond gibt bis zu 1h 14min Flugzeit an, hält sich aber eine Hintertür auf mit dem Verweis, dass das nur theoretische Werte sind. Auch gibt es keine Info, wie lange die Reserve ist. In der Praxis wird man dies wohl nicht erreichen - persönliche Annahme.

Diverse Airlines haben den Trainer bereits bestellt, u.a. Lufthansa. Mit 45-60m sicherer Flugzeit könnte man aber schon so grob 60-70% aller Schulungsflüge abdecken.

Link 1: Aerotelegraph.com
Link 2: Diamondaircraft.com
 
Intrepid

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Nein, nichts Konkretes. Ich warte schon lange, endlich mal mit einem Betreiber sprechen zu können und nicht nur auf die Angaben des Herstellers angewiesen zu sein.

Kurz zum Einordnen: bei der Velis kalkuliere ich mit 80 und nicht mit 90 kts Reisegeschwindigkeit. Das Flugzeug ist unbeheizt, im Winter beschlagen die Scheiben, keine Positionsleuchten also nicht mal Flüge in der Dämmerung erlaubt. Propritäres Ladegerät von 85 kg, welches man auf dem Landweg mitschleppen muss und wofür ein roter 400-Volt-Anschluss mit 32 Ampere zur Verfügung stehen muss oder man schleppt auch noch Adapter mit. Das Flugzeug wiegt 422 kg, die beiden Insassen dürfen 178 kg wiegen. Nur halb voll tanken ist nicht :-)

Die DA40e ist doppelt so schwer, hat viermal größere Batterien und hoffentlich - es gibt solche Gerüchte - einen CCS-Stecker um an einer Gleichstrom-Auto-Schnellladesäule aufladen zu können. Denn beide Insassen dürfen auch nur zusammen 180 kg wiegen. Wie das mit Heizung, Positionslichtern, etc. ist, keine Ahnung. Ich hoffe, gut, und in dem „gut“ begründet sich das Mehrgewicht.

Die Velis lädt unter 20° Celsius nur mit der halben Geschwindigkeit, aber dafür insgesamt nur 17 kWh pro Session (von 30 auf 100 Prozent). Bei der DA40e sind es 50 kWh für eine gleichwertige Session. Und mit Debriefing und Briefing nächster Schüler vergeht eine Stunde, die kürzeren Ladezeiten sind nicht wirklich notwendig. Je kürzer man lädt, um so schneller sind die Batterien hin.

Batterie-Erhaltung ist sowieso ein extra Thema. Ich kenne viele Berichte, dass Velis-Batterien schon nach 10 bis 100 Stunden getauscht wurden. Das ist jetzt in den Pionierjahren der Elektrofliegerei nicht schlimm, so gab es mit jedem Tausch eine neue Batterie-Generation. Es deutet aber auf eine Maintenance-Aufgabe hin: wenn die Flugzeuge mehrere Tage stehen, muss man sich dennoch um die Batterien kümmern. Die leistungfähigsten Batterien findet man in denjenigen Flugzeugen, die jeden Tag mehrmals in der Luft sind.

Es gibt noch soooo viel in Erfahrung zu bringen. Und es gibt irgendwas zwischen ein und zwei Millionen Piloten auf dieser Welt. Die müssen in den nächsten zehn Jahren alle über die noch zu gewinnenden Erfahrungen unterrichtet werden. Eine Mammut-Aufgabe!



Auf der AERO wurde auch das chinesische Pendant zur Velis vorgestellt. Angeblich über 2 Std. Endurance. Unbelievable! Ich beobachte das Projekt schon länger, aber konkrete Informationen darüber sind rar. Ich bin mir nichtmal sicher, ob es schon im Regelbetrieb eingesetzt wird wie die Velis.
 
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Simon Maier

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Hallo,

Die Diamond hat 80 kWh Akku und 125 kW Motorleistung. Wenn man bei den 30 min Ladezeit davon ausgeht dass hier nicht von annähernd 0 auf 100 % geladen wird dann scheint die Ladeleistung nicht ungewöhnlich hoch im Vergleich zu bodengebundenen Elektrofahrzeugen, die man hier am ehesten als Referenz herziehen kann. Eine Ladekurve wäre natürlich interessant, sofern eine öffentlich verfügbar wäre (ich hab leider auf die Schnelle keine gefunden).

2 C bis 80 % war allerdings schon vor einigen Jahren bei BEVs problemlos möglich, und heute gibt es auch Tabless Zellen mit verringertem Innenwiderstand.

Allerdings muss man eine Batterie nicht zwingend immer schnell laden, sofern man die Zeit hat kann man auch die Ladeleistung geringer halten.

Hier gibt es ein Datenblatt zur EDA40


Das Batterie system kommt von dieser Firma

 
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