Leonardos Next Generation Civil Tiltrotor

Diskutiere Leonardos Next Generation Civil Tiltrotor im Hubschrauberforum Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Der Prototyp bzw. Demonstrator des geplanten Nachfolgers der AW609 hat am Standort Leonardos in Varese mit den ersten Bodenläufen begonnen. Im...
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Der Prototyp bzw. Demonstrator des geplanten Nachfolgers der AW609 hat am Standort Leonardos in Varese mit den ersten Bodenläufen begonnen. Im Gegensatz zur AW609 sind die Triebwerksgondeln fest und nur die Propeller werden, wie bei der Bell V-280 Valor, geschwenkt. Der Erstflug soll noch dieses Jahr erfolgen. Der Prototyp hat noch den Rumpf der AW609, dieser soll in der Serie dann doppelt so groß werden

Successfully performed the first ground run test of the NGCTR’s Technology Demonstrator


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Wird das Projekt AW609 dann aufgegeben? Es begann 1996, der Jungfernflug war 2003 und das Muster ist immer noch nicht zertifiziert.
 
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Wird das Projekt AW609 dann aufgegeben? Es begann 1996, der Jungfernflug war 2003 und das Muster ist immer noch nicht zertifiziert.
Eher nein. Das ist ja ein Demonstrator ( mit Schleudersitz! ) für ein zukünftiges deutlich größeres Exemplar.

C80
 
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Gerade vor dem Hintergrund der hohen mechanischen Komplexität und des Vorhandensein vieler absolut flugkritischer Single Point of failure Komponenten in der Osprey ...
Ich zitiere mal aus einem anderen Thread um die Marketing-Herausforderungen deutlich zu machen. Ich denke, so eine AW609 wird schnell unverkäuflich, wenn im harten Alltagsbetrieb und der etwas höheren Risikobereitschaft in der Geschäftsfliegerei die ersten Abstürze passieren.

Ich vermute, deshalb arbeitet man an einer grundlegenden Konzeptänderung.

Aber was solls, behalten wir es im Auge. Völlig ungefährlich vom Wohnzimmerstuhl aus und schauen, wie es wird. Einen Prototyp der AW609 hat es schon am 30. Oktober 2015 bei Hochgeschwindigkeitstests im Flug auseinander gerissen.
 
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Solche flugkritischen single points of failure hat man aber auch in traditionellen Hubschraubern. Bei der V-22 lag in meinen Augen das Problem eher im Cockpit. Warnungen gab es ja scheinbar genug

C80
 
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Ja, das Problem lag im Cockpit. Das meinte ich mit der relativ gesehen höheren Risikobereitschaft in der Geschäftsfliegerei. Dort wird öfter als anderswo gegen die MEL verstoßen und mit Warnungen weitergeflogen. Ist ja alles redundant.
 
lutz_manne

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Wer finanziert eigentlich solche langjährigen und am Ende von außen betrachtet, nutzlosen Projekte?

Ich meine, Kipprotor-Technik... das ist ja so was von "1950". Welche Technologie ist hier neu und welche Erkenntnisse werden gewonnen?
 
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Wer finanziert eigentlich solche langjährigen und am Ende von außen betrachtet, nutzlosen Projekte?

Ich meine, Kipprotor-Technik... das ist ja so was von "1950". Welche Technologie ist hier neu und welche Erkenntnisse werden gewonnen?
Naja auch wenn die AW609 kein Erfolg ist und die V-22 mit Problemen zu kämpfen hatte/hat sind Tiltrotors ein Weg in die Zukunft. Hubschrauber sind limitiert was die Höchstgeschwindigkeit angeht, will man mehr braucht man eben eine andere Technologie. Viele Jahrzehnte steckte diese Technologie eher in den Kinderschuhen.

PS: Dieses Projekt wird zum Teil von der EU finanziert.
 

arneh

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Solche flugkritischen single points of failure hat man aber auch in traditionellen Hubschraubern. Bei der V-22 lag in meinen Augen das Problem eher im Cockpit. Warnungen gab es ja scheinbar genug

C80
???
In dem Abschlussreport steht, dass es eigentlich nur eine für den Unfall relevante Warnung gab: QBALTH und die war auch nur Gelb:

und auch die Korrekturmöglichkeiten waren begrenzt:
Hervorgerufen wurde das Verhalten offenbar durch eine aerodynamische Änderung am Heck:
Unter dem Strich schon ein Problem der Aerodynamik am Rande des Envelope. Klar kann man dann für den Zivil Betrieb den Envelope begrenzen. Aber man ahnt, was passiert, wenn so ein Teil durch einen Upset oder kurzzeitigen Kontrollverlust mal in einen Sturzflug gerät. In der Form wird das im realen Leben öfters nicht gut gehen.
 
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???
In dem Abschlussreport steht, dass es eigentlich nur eine für den Unfall relevante Warnung gab: QBALTH und die war auch nur Gelb
Ich bezog mich doch auf den Unfall vor Japan mit der V-22 ( Chip-Warnungen ) und nicht auf den Unfall mit der AW609 beim Highspeed Testflug!

C80
 
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Ein VTOL ist aus vielen Gründen nicht trivial und sicher nicht schon in den 1950er-Jahren ausentwickelt gewesen. Militärisch lebt man mit den Unzulänglichkeiten, zivil geht das vermutlich nicht und es muss weiter entwickelt werden.

Wir haben hier tatsächlich den unentschlossenen Umgang mit einer Warnung (V-22) und einen High-Speed-Luftzerleger (AW609) verwechselt.
 
lutz_manne

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Ein VTOL ist aus vielen Gründen nicht trivial und sicher nicht schon in den 1950er-Jahren ausentwickelt gewesen. Militärisch lebt man mit den Unzulänglichkeiten, zivil geht das vermutlich nicht und es muss weiter entwickelt werden.
Ausentwickelt nicht, es wurde ja mehr oder weniger ab- oder unterbrochen. Die Physik hat sich seit ~1950 nicht verändert. Damals hat man doch hauptsächlich das Konzept verworfen, weil es energetisch unwirtschaftlich war (Ölkrise). Man benötigt heute nach wie vor deutlich mehr Energie als ein Flächenflugzeug. Und das in einer Zeit wo man eigentlich viel umweltbewusster mit der Energie haushalten sollte. Auch wenn einem weisgemacht werden möchte, dass ja elektrische Energie so schön umweltfreundlich ist. Die beste Energie ist die, die nicht verbraucht wird und daher nicht erzeugt werden muss.

Nun könnte man ja sagen, die VTOL sollen die Hubschrauber ganz ablösen, da die Hubschrauber in jedem Fall energetisch unwirtschaftlicher als Flächenflugzeuge sind.

Bei Flächenflugzeugen und Hubschraubern gibt es immer Rückfallebenen (Gleitflug, Autorotation), wenn der Motor nicht mehr läuft. Bei diesen neuen VTOLs gibt es diese Rückfallebene eher nicht, oder nur stark eingeschränkt (z.B. durch Redundanz). Behindert das den zivilen Zulassungsprozess?
Technisch kann ich mir eigentlich so richtig kein Hemmnis vorstellen. Bei den rein elektrischen VTOLs könnte die energiedichte der Akkus besser sein, damit mehr Reserven da sind. Daran wird seit Jahren geforscht und der Bedarf ist ja überall vorhanden.

Wieso haben sich die Kippflügel-Flugzeuge nicht durchgesetzt? Das Konzept ist für mich weit schlüssiger als gefühlt 100 kleiner Rotoren an so manchem projektierten VTOL.
 

alois

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Ich glaube eher, dass bisher die Steuerung das Problem war und jetzt durch schnelle Computer und FBW die Möglichkeiten weit größer sind als in den 50er Jahren. An den Unfällen sieht man ja, dass man immer noch nicht so gut im Griff hat. Es ist also noch Luft nach oben und das muss erforscht werden. Geld in Tilt-Rotor ist also kein verschwendetes Geld, weil es das angeblich schon lange gibt.
 
Intrepid

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... Wieso haben sich die Kippflügel-Flugzeuge nicht durchgesetzt? Das Konzept ist für mich weit schlüssiger als gefühlt 100 kleiner Rotoren an so manchem projektierten VTOL.
Also ich kann mich sehr gut an dieses Bild aus meiner Jugend erinnern und ich weiß nicht alle Gründe, warum das VTOL den Prototypen-Status nie überwunden hat:

Hat aber wohl viel mit der Komplexität der redundant auszulegenden Anriebstechnik zu tun. Und da sind die eVTOL mit mechanisch unabhängigen Elektromotoren den VTOL mit mechanisch verbundenen Triebwerken mit großer Wahrscheinlichkeit am Ende aller Entwicklungsversuche überlegen.

Interessant auch, dass VTOL früher mal Wandelflugzeuge hießen. Wusste ich nicht oder war mir entgangen. Wenn man sich die Zeitleiste so anschaut, sind 70 Jahre bald rum und erst in den letzten 10 Jahren zeichnet sich eine solide auch zivil verwendbare Lösung ab.
 
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alois

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Zivil verwendbare Lösung im Sinne von Flug- und Betriebssicherheit. Weil Militärs können mit Risiken leben, Zivilisten nicht.
 
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