Junkers A 50 – Dekno Models 1:72

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Alien
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Lange unklar war, warum auf meiner Zylinderplatine SH-13 steht, obwohl die Dinger genau so aussehen, wie die für den Genet Major-Motor in beiden Bauanleitungen gezeichneten Zylinder?



Recherche:
Hier gibt es ein schönes Bild eines Genet-Motors aus einer A 50: File:Armstrong Siddeley Genet Mk 2.JPG - Wikimedia Commons Im Vergleich zum Sh 13 Siemens-Halske Sh 13 - Wikipedia liegt der auffälligste Unterschied darin, dass einmal die Auspuffstutzen hinter den Zylindern sind (Genet) und das andere Mal seitlich, um dann mit einem 90 Grad Winkel nach hinten zu gehen (Siemens). Außerdem wirken die Genet-Zylinder etwas fetter.

Somit ist klar, dass hier Bauteil und Zeichnung nicht zusammen passen.

Und siehe da, in Mannis Bausatz für die D-1862, sind trotz falscher Zeichnungen die „richtigen Zylinder“, bei denen der Abgaskrümmer hinten angesetzt ist:




Leider habe ich keinerlei Bild von Margas D-1811, um Deknos Annahmen bzgl. deren Motorisierung zu prüfen. Dekno hat ihr jedenfalls einen Siemens SH-13 mit Metallpropeller spendiert (im Unterschied zur D-1862 mit Genet und Holzpropeller). Falsch sind jetzt vermutlich bloß noch die Drehrichtungen der Propeller: Der Holzpropeller des Genet-Motors sollte linksrum drehen und der Metallpropeller des SH-13 rechtsrum. Beide Propeller (jeder auf seine Art) drehen aber genau falsch rum! :welle:

Interessehalber habe ich mal bei Gabriel Junkers A.50ce Junior - Dekno's 1/72nd resin and 3D-printed beautiful little kit nachgelesen, was er dazu sagt: „I made a real laminated wood prop to spice up things a little“. Dass er dabei gleich die Drehrichtung korrigiert hat, erwähnt er nicht. In seinem Bild davor ist noch der braun grundierte Bausatzpropeller gezeigt!

Falls jemand inzwischen den Faden verliert: Die Ausganglage für diesen Bericht war die, dass Manni und ich die Abziehbilder unserer Bausätze getauscht haben in der Annahme, dass nur diese sich unterscheiden. Bei vielen Bausätzen ist das ja meistens so. Als ich dann losgelegt habe, kamen dann die weiteren Unterschiede Schritt für Schritt ans Licht.
 
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Hier sind Bilder von Margas Junior, die belegen, dass dort auch das Genet Triebwerk eingebaut war. Die Bilder sind aus dem Internet





:confused1:
Offensichtlich hat man bei DEKNO einiges durcheinandergewürfelt.
 
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Auf den oben gezeigten Bildern sieht man, dass für den Rekordflug von Berlin nach Tokyo ein Metallpropeller verbaut war. Auf anderen Fotos hat die Maschine eine Holzlatte.





Auch kann mann den Bildern entnehmen, dass für den Rekordflug die Entlüftungshutzen rechts und links hinter den Zylindern entfernt wurden, um eine bessere Kühlung zu gewährleisten. Dadurch entstanden die großen runden Öffnungen. In den eckigen Kästen mit den zwei Löchern befinden sich bei dem Genet Triebwerk die Zündmagnete. Beim SH13 sind die Magnete auf der Rückseite des Motors.
 
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Mannis Recherche zeigt, dass der Metallpropeller nun doch linksrum drehen darf (weil er eher an einem Genet hängt als an einem Siemens)!

Was D-1862 als Vorbild angeht, so ist noch festzuhalten, dass man die oberen Abgasrohre mit langen Verlängerungen versehen hat, ähnlich Schalldämpfern. Vermutlich um die Insassen zu schützen.

Leider habe ich meinen einzigen brauchbaren Linksquirl im Ausgangzustand nicht fotografiert sondern erst nachdem er angepasst war:



Mangels eigenem Foto zeige ich Mannis Vorschlag (Tiger Moth), der meinem eigenen Ausgangspropeller unbekannter Herkunft sehr nahe kommt. Durchmesser und Drehrichtung sind okay, nur die Nabenverkleidung musste abgeschliffen werden:



Die Schwartz-Logos wurden der Einfachheit halber aufgemalt:

 
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Falls Ihr auch mal richtigen Wellblech-Modellbau sehen wollt: Junkers Junior, Junkers

Tamiya grau, extra feine Grundierung hat überraschend gut funktioniert, ohne die befürchteten Klumpen in den Wellblechrillen:



Nur auf der Unterseite gab’s ein paar Bläschen, die ich nachgravieren musste. Der Flügel-Rumpf-Anschluss wurde mit Wachs gefüllt:



Ich lache mir einen Ast! :014: Liebe Leute von Arctic Decals: Decal 7 ist doch hoffentlich nicht Euer Ernst?:



Die Räder, Außen- und Innenseite (nach Ergänzung, s.o.):

 
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Unter der silbernen Farbe sieht man leider dann auch Treppenstufen, die man vorher nicht entdeckt. Vermutlich wurde der Formenmaster im 3D-Druck erstellt. Ich frage mich, ob man das mit Füller und Schleifen eben bekommen hätte?




Da ich mein Modell auf jeden Fall mit Ölfarbenbrühe schattieren möchte, kam die Überlegung, dies vor dem Anbringen der Abziehbilder zu machen, damit die Farbe nicht deren Rand betont:

 
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Hier habe ich gerade ein eigenes Foto aus dem Deutschen Museum zu der Motorendiskussion von weiter oben:



Hier ist ein Siemens-Halske SH 13 mit rechtdrehender Metallschraube dran. Die Motrverkleidung und Abgasanlage unterscheiden sich grundlegend von der Genet-Variante. So gesehen, auch eine schöne Vorlage für eine andere Variante (A 50ci laut Schild im Museum).
 
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Man darf nicht erwarten, dass die Instrumentendecals direkt auf die Bretter im Rumpf passen! Sie sind aber kleiner, so dass man letztere vorher schwarz machen kann. Vor die Beine des Piloten gab’s ein Stück Gussast als Fußhebel und das im Bausatz fehlende Trittbrett wurde als Decal aufgetragen:



Nicht betreten! stammt noch vom Bau der Ha 139, sitzt aber hier noch falsch.

Die Decals lösen sich sehr schnell vom Blatt. Eintauchen genügt schon fast. Sie sind sehr dünn und trotzdem robust. Mir ist keines gebrochen und Umklappen konnte mit reichlich Flüssigkeit wieder behoben werden. Die transparenten Bereiche kann man in die Rillen drücken:



So ist es geworden. Insgesamt evtl. ein bisschen düster aufgrund des Washings:

 
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In allen meinen historischen Unterlagen gibt es nur ein Bild mit der Aufschrift „Nicht betreten!“ auf der Steuerbordfläche. Also schiebe ich mein eigenes Decal auch ungefähr da hin:



Das hier ist das Ergebnis eines seltsamen Ereignisses: Ich habe mir die spitzeste Pinzette gegriffen, um die Steuerknüppel (s. weiter oben) von ihrem Support zu brechen. Die Pinzette blieb in meiner Jacke stecken und bei dem Schreck haben sich beide Knüppel schlagartig ins Nirwana verabschiedet:



Das hier ist eine zweifarbig bemalte Bambusstrebe mit rechteckigem Querschnitt für die seitlichen Ablagen in den Cockpits:



Von irgendeinem Bausatz habe ich diese feinen Hebelchen übrig (vermutlich waren die für irgendwelche Außenlasten im militärischen Bereich gedacht). Die haben bloß noch einen gelben Kopf gebraucht:



Alles drin. Leider schlechte Sicht in den Cockpits, da sollte mal einer das Licht anmachen:

 
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Unter der Verkleidung der Gummiseile war wohl Bakelit. Also fülle ich die Gravur mit roter Ölfarbe, vergl. auch: Junkers A 50 – Dekno Models 1:72



Das hier gibt das zusätzliche Venturi rechts vorm Piloten:



Für die Windschutzscheiben biege ich heiße Overheadfolie über einem Pinselstiel. Das ist vollkommen easy, maßstabsgerecht und hat bei vielen meiner Sportflieger (auch zum Falten eckiger Gläser) gut funktioniert:


 
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Sehr schön geworden, wie wir es von Uli gewohnt sind.
 
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Wir sind noch nicht fertig, Manni!

Die Motorzylinderchen kommen mir etwas zu hoch (lang) vor. Man hätte unten am Sockel vor dem Einkleben also etwa 1 mm abschleifen können!

Kommen wir zur Spezialität der D-1862 während des Rundflugs (Bilder dazu gab’s in Flight vom 8.8.1930):



Wenigstens zwei Schalldämpfer am Motor (mehr gelingt mir nicht zu erkennen). Ich nehme 0,5er Bleidraht, den ich mit Flüssigspachtel nach hinten dicker mache:



Hier sieht man den „Blechrand“ der vorderen Scheibe sehr gut:



Das Venturi auf dem Flügel ist aus dem Bausatz. Hier noch ohne Washing:



und hier das selbst gemachte neben dem Cockpit. Unter der Scheibe steckt ein kleiner Kompass aus Filzpappe mit etwas weißem Buntstift als Skala. Das Einarbeiten der selbstgedruckten Decals in die Wellblechoberfläche hat auch geklappt. In Richtung Hinterkante sieht man die rauen Wellenberge (Streifen) aufgrund des Digitaldrucks des Masters:

 
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Querwellen? Alles eine Frage des Maßstabs - und hier der Vergrößerung. Auch ohne 3D sehen in so groß gezeigt viele meiner Modellbaukonstrukte mindestens ebenso "schlimm" aus. Ich wäre mit meiner Junkers 50 (die übrigens viele der gezeigten Guß- und Druckfehler nicht zu haben scheint) schon sehr zufrieden!
 
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Dann beenden wir den Bau:



Hier kommt der Junkers-typische „Blechesel“-Eindruck gut rüber:



Fazit:
  • trotz Mühen hat es Spaß gemacht
  • aber ich glaube, das ist wie bei einer Bergtour: Nur wenn man selber hoch kraxelt, genießt man den Gipfel richtig
  • wie gezeigt, ist auch dieses Modell keine exakte Reproduktion des Originals im kleinen Maßstab
  • ein paar Fehler und Schwächen bleiben
  • aber, ich denke, der Gesamteindruck ist trotzdem überwiegend positiv

  • eher unabsichtlich habe ich mich nicht auf die im Bausatz vorgesehene gerade Flügelvorderkante eingelassen sondern diese etwas gepfeilt
  • dadurch laufen die Wellblechrillen auf dem Flügel nicht mehr parallel zur Rumpfachse
  • da man die Rillen von weitem nicht so wahrnimmt, ist es besser die Flügelpfeilung zu haben, denn die sieht man von weitem eher
 
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