Hotte, ich habe da ein Kapitel aus dem Buch "MiG Flugzeuge" von K.H. Eyermann. das isnteressante da sind eben die ganzen MiG-Entwürfe bis zur MiG-15 - das dannach kennt man ja. ich kann Dir das scannen - sende mir mal PN wegen eMail-Addy.
Zur MiG-15/Ta-183 Geschichte :
Wir können da jetzt in viele Richtungen spekulieren (was auch teilweise ganz interessant ist), letztendlich werden wir aber kaum zu einem 100%tig stimmigen Ergebniss kommen.
Sicher ist für mich, das die Russen auf jeden Fall alles auswerteten ,was auswertbar war.
Wenn man direkte Nachbauten sucht, so frage ich mich immer nur, warum man sich das mit der MiG-15 so an den Haaren herbeizieht - und keiner sich die Su-11 ansieht ;)
Ich finde einfach, die Sache wir oft etwas überbewertet. Ein eigener Neuentwurf ist, das beweist die Geschichte - oft billiger und effizienter als ein Nachbau eines erbeuteten Musters. Einen T-34 zu erbeuten und zu studieren ist was ganz anderes als ihn nachzubauen - die FW-190 haben auch russiche Einheiten geflogen - an Nachbau wurde aber nie gedacht.
Bleiente hat hier auf einen wichtigen Aspekt hingewiesen, der gerne sonst unterschlagen wird : auch Andere als die Deutschen dachten und entwickelten weiter und für die Zukunft. Das erste Flugzeug, wo man in Richtung TL-Antrieb ging, bauten die Italiener. Nurflüglentwürfe etwa gabs nicht nur in Deutschland - bei den Russen flogen die in den 30er Jahren bereits aber auch - ob die Horten gekannt haben dabei ?
Was ist mit der Spitfire ? - die Anregung für deren ganze Auslegung hat Mitchel von Heinkel-Entwürfen (He-100/112) - ein Nachbau der He ist die Spitnie, und auch die "Mutter" der Spit ist die He deshalb nirgends und nie gewesen .
Da fällt mir noch Edit ein :
Ich glaube, meinen Standpunkt, Meinung,Ansicht kann man ganz gut an folgendem Beispiel erklären .
Deutschland hatte mit A4A die erste Fernrakete. Die Russen haben auch Teile und Unterlagen erbeutet, ein paar Fachleute auch dazu. Koroljew kam aus dem Gulag, um das Ding in Gang zu bringen. Nun, sie werkelten die ganze Geschichte wieder zusammen, liesen es fliegen, werteten aus und rechneten. Wurde sogar als R-1 kurzeitig in Dienst gestellt.
Koroljews Urteil :
Spezielle ingenieurtechnische Lösungen (etwa Turpopumpen, Lageregelung) sind hochinteressant und weiter ausbaubar. Der Rest hat keine Zukunft !
Weil :
Die A4 war im Grunde - etwas überspitzt gesagt - ein Feuerwerkskörper. Träger und Gefechtskopf machten die gesamte Flugbahn mit und schlugen gemeinsam, ungetrennt im Ziel auf. Koroljew braucht gar nicht groß zu überlegen, um festzustellen, das man damit in Zukunft nicht weit kommen würde. Auf diese Art waren Reichweite, Nutzmasse und Zielgenauigkeit begrenzt, die Gesamtmasse viel zu hoch. So war sein nächster Schritt : Ganze Zelle viel leichter, selbstragende Aussenhaut und : abtrennbarer Gefechtskopf .
Diese neue Rakete sah nun der A4 noch ähnlich - wasr aber ein vollkommen neuer, eigener Entwurf - der übrigens gleich mal die doppelte Reichweite hatte.
So begann die moderen Raketenentwicklung der Russen - die nicht auf der A4 basiert, obwohl man diese nachbaute, auswertete und neu bewertete. Man sparte Zeit ein, da man einige Erfahrungen und Forschungen der Deutschen nicht von Grund auf selber machen musste. Immerhin war in der Su bis zum Krieg auch recht intensiv an Flüssigkeitsraketen gearbeitet wurden (GIRD) - dann hatte man erstmal keine Zeit, Ressourcen und Verwendung dazu - nebenbei aber fielen immerhin die Raketenwerfer ab.
War bei Braun in den USA denn auch nicht viel anders.
Apollo und Wostok haben mit einer A4 einfach nix am Hut. - man kann es sich aber an den Haaren herbeiziehen.