Mal ehrlich, der Eurofighter ist sicherlich ein wirklich gutes Kampfflugzeug ... nur im Grunde bietet er nichts anderes als das, was die US-Muster der 70er Jahre in den heutigen Versionen auch bieten ! Mit welchen Mustern konkurrierte er denn in den internationalen Fighter-Ausschreibungen? Und ein Verkauf erfolgte bisher neben den Entwicklungsländern nur in Staaten, die mit einem der Entwicklungsländer besondere Rüstungskooperationen pflegen ... also ohne eigentliche wirkliche Ausschreibung.
Du scheinst die Hintergründe der Rüstungsstrategien nicht zu kennen.
Die Flugzeuge der 70er stellen in gewisser Weise das gereifte Kampfflugzeugdesign dar. Alles davor gehört eher zu einem Reifeprozess.
Logischerweise versucht man mit den Flugzeugen der neueren Zeit nicht das Rad neu zu erfinden sondern übernimmt was gut ist und verbessert hier und da wo es möglich ist und Sinn macht.
Es ist auch ein Teil der Realität unserer Welt, dass man immer versucht alles zu verbessern. Ob das immer sinnvoll ist? Zumindest gibt es viele Experten und Berater die meinen, die Kampfflugzeuge der 70er mit einer Modernisierung würden auch die nächsten 40 Jahre noch genügen und die neuen verkomplizierten Kampfflugzeuge seien nicht Kriegstauglich.
Wichtig dabei ist, dass Rüstung einen psychologischen und einen Kriegsaspekt hat. In erster Linie soll ein neues Waffensystem dem potentiellen Gegner Angst machen. Ob es wirklich so gut ist ist bis zum Krieg nicht erwiesen. Also versucht man immer etwas neues und angeblich viel besseres zu beschaffen. In den Vergangenen Kriegen konnten die Waffensysteme ihre Vorschusslorbeeren fast nie bestätigen.
Hier liegt auch die eigentliche Schwäche des EF. Er hat so eine schlechte Presse, dass er leider nicht den Ruf einer "Wunderwaffe" geniesst wodurch er einen wichtigen Teil seiner Funktion nicht erfüllt.
Das Problem des EFs ist ganz klar, das die ganze Entwicklung nur begonnen wurde, um die heimische Rüstungsindustrie zu fördern ... wäre der EF spätestens in den 1990 Jahren einsatzreif gewesen .. wäre es auch ein Erfolg geworden ... man wollte aber ja unbedingt etwas entwickeln, was zum Zeitpunkt der Entwicklung bei den Amerikanern längst schon Jahre im Einsatzbetrieb war ... und ist selbst in 2013 noch am Entwickeln von Systemen, die anderswo längst einsatzreif verkauft werden.
Das ist ja nun quatsch.
Bei der Entwicklung des EF ging es um viele Vorteile für die Partnerländer. Hier nur einige:
1. Ein Flugzeug, das auf die eigenen Anforderungen angepasst ist.
2. Die Kosten für das Flugzeug bleiben im Lande
3. Aufbau von Technologie und Industrie im Land die dann der Wirtschaft zugute kommt.
4. Unabhängigkeit in Rüstungsbelangen
5. Verstärkung der politischen Einflussnahme im Ausland durch mögliche Waffenexporte
Dabei muss beachtet werden, dass das ja bereits bei anderen Waffensystemen gut funktioniert hat. Beispiele:
1. Leopar 1 und 2
2. Tornado
(3. Airbus)
So etwas wie den Eurofighter hatten die Amerikaner erst seid 2005 mit der f22. Die F22 ist nach amerikanischen Verhältnissen bereits als gescheitert zu betrachten und hat eine sehr viel traurigere Zukunft als der EF.
Das Problem ist bei den Europäern ist, dass sie zwar in der Lage sind, hochwertige Produkte im Verteidigungsbereich zu entwickeln, aber den USA als Marktführer immer hinterherhinken, was die Marktreife ihrer Produkte angeht ... ist ja auch mit der Meteor nicht anders - wann soll die nochmal kommen(?) - die mindestens vergleichbare AIM-120D befindet sich bei der USAF aber bereits im Zulauf ... und an einem Nachfolgemodell wird auch bereits gearbeitet, wobei die Entwicklung teilweise auch schon wieder in eine andere Richtung geht, hin zu hochwertigen aber kleineren Lenkflugkörpern um schlicht mehr Waffen mitführen zu können.
Mit der Argumentation wurden auch die Airbus Plände kritisiert und heute muss sich Boeing schon sehr strecken um da noch mitzukommen.
Klar werden die Europäer der amerikanischen Rüstungsmacht nicht wirklich gefährlich werden können. Das hat aber mehr mit Beziehungen und wenig mit der Technik zu tun. In Tat und Wahrheit haben die Amerikaner grossen Respekt vor dem Exportpotential des EF gehabt. Darum sind sie ja auch so aggressiv und für die USA untypisch mit ihrer F35 vorgegangen. Sie mussten um jeden Preis verhindern, dass der EF in den Markt kommt ohne dass die USA etwas dagegenstellen können (siehe Indien oder Schweiz, hier haben sie die F35 nicht angeboten und waren raus).
AIM120D und Meteor sind übrigends sehr unterschiedliche Technologien. So etwas wie die Meteor planen die USA noch nicht mal.
Das Problem bei den extrem langen Entwicklungszeiten ist eben, dass sich dann zwischenzeitlich Markt- und Bedrohungslage durchaus verändern können ... heutzutage benötigt kaum eine Nation noch neue nahezu reine Jagdflugzeuge wie es der EF nach heutigen Stand halt ist ... heute ist Multirole angesagt und genau aus diesem Grunde hat der EF bisher jede Fighter-Competition verloren, weil man eben keine erprobte und bereits eingeführte Technik präsentieren konnte sondern eben nur Pläne und Absichten.
Selbst Saudi Arabien hat nach bereits erfolgter Bestellung von 72 EF wieder zur F-15 gegriffen, nachdem klar war dass Boeing diesmal eine State-of-the-Art Version liefern würde. Und wie man nachlesen kann sollen mit diesen Maschinen wohl auch die Luftüberlegenheits F-15C der RSAF abgelöst werde - was nochmal verdeutlicht, dass heute Mehrzweckfähigkeit angesagt ist. Und da hinkt der EF z.Z. auch hinter der Rafale noch deutlich hinterher.
Der Bedrohungslage kann man sich nicht anpassen. Sie ist unberechenbar und wechselt sehr schnell. Um dieser Situation gerecht zu werden müssen die Kampfflugzeuge heute so flexibel sein. Eine Mehrtypenflotte mit Spezialisten ist dafür ungeeignet und im Moment zumindest nicht erwünscht.
So auch beim EF. Seine Komplexität kommt ja durch den Auftrag und nicht von der Leistungsfähigkeit. Hätte man den EF als reinen Abfangjäger geplant wäre er schon längst fertig entwickelt und ausgeliefert und das für weit weniger Geld. Er muss aber heute alle Rollen beherschen und auch noch zwischen den Rollen switchen können.
Mit diesem Problem hat auch die F35 sehr zu kämpfen. Die F22 dagegen ist eher ein Spezialist ohne ausgeprägte Luft Boden Fähigkeit. Sonst würden die Amis daran auch noch lange rumentwickeln müssen.
DAS Problem des Eurofighter ist, dass er halt auf dem Weltmarkt für das was er heute bietet zu teuer und kosteninensiv im Unterhalt ist ... was kostet nochmal de EF-Flug(einsatz)stunde ? Viele Länder aben schlicht nicht das Geld für so teure Muster und die ihn sich leisten könnten, sind mit den verfügbaren Features nicht zufrieden ... so wird der EF sicher unter Wert geschlagen!
Ist durch die Realität total wiederlegt.
Sicher ist er teuer aber oft wird die noch risikoreichere und teurere Variante F35 gewählt.
Die Superhornet hat sich auch noch nicht so oft verkauft.
Für die Rafale musste Frankreich draufzahlen um sich gegen den EF durchsetzen zu können.
Bei der Gripen muss man mit einer zukünftigen besseren Version werben um was zu verkaufen (Die Verzögerungen und Kosten sind noch unbekannt).
In den Fällen in denen F15 oder F16 gekauft werden stand der EF nie ernsthaft zur Wahl.
Immer wenn der EF in die Auswahl kommt haben aktuelle bzw. ältere Muster kaum eine Chance.
Es ist nur komisch, dass alle Wirtschaftsförderung-Rüstungs-Beschaffungs-Programme in Deutschland immer gleich schlecht laufen ... Eurofighter, Tiger, NH-90, A-400M ... nirgends wird annähernd das erfüllt was mal vertraglich vereinbart war ... immer kommt das Endprodukt viel zu spät, zu extrem übererhöhten Kosten und erfüllt häufig nicht mal richtig den Zweck für den es mal bestellt wurde, bzw. ist der Zweck inzwischen durch die veränderte Weltlage weggefallen ... und unsere Soldaten müssen sich die ganze Zeit mit veralteten und mühsam einsatzfähig gehaltenem Schrott begnügen.
ALSO irgendetwas ist doch faul im Staate Dänemark!
Lustig, du zählst nur deutsche bzw. europäische Beschaffungen auf. Das lässt tief blicken. Da könnte man auch noch viel mehr aufzählen ;)
Welches russiche oder amerikanische Rüstungsprojekt hatte denn nicht diese Probleme?
Im Grunde gilt das für jedes Land und für jede Armee. Das ist ein Teil der militärischen Realität mit der man sich abfinden muss.